Archiv der Kategorie: Siegener Forum

Siegener Forum

Dr. André Hellmann (Aachen)

Historischer Kobalterzbergbau im Siegerland: Vom Erz zum Kobaltblau

In der kommenden Ausgabe der Vortragsreihe „Siegener Forum“ wird sich der Aachener Geologe Dr. André Hellmann am 25. Mai 2023 mit den Spuren des Kobaltbergbaus im Siegerland beschäftigen.

Grenzer Gang im Grenzer Stollen des Bergwerks „Alte Buntekuh“
(Foto: Karsten Binczyk, Valbert)

Weit weniger bekannt als der Bergbau auf Eisenstein im Siegerland ist der Bergbau auf Kobalterze als Rohstoff zur Herstellung blauer Farben. Der Kobalterzbergbau im Siegerland hatte seinen Ursprung in Gosenbach auf Grube Storch im Jahr 1737, und zwar bereits 30 Jahre vor dem in Johann Philipp Bechers „Mineralogischer Beschreibung der Oranien-Nassauischen Lande nebest einer Geschichte des Siegenschen Hütten- und Hammerwesens“ (Marburg 1789) erwähnten Datum. Ab 1767 verbreitete jedoch sich der Kobalterzbergbau allgemein im Siegerland. Bekannte Bergwerke mit klangvollen Namen wie Grüner Löwe, Junkernburg,
Wilderbär, Buntekuh und Philippshoffnung sind hiermit verknüpft. Die Einstellung des Kobalterzbergbaus im Siegerland erfolgte 1856 durch Verbreitung des künstlichen Ultramarins und dem damit einhergehenden Preisverfall. Zwischen 1885 und 1906 erfolge kurzzeitig ein Wiederaufleben des Kobalterzbergbaus. Die vorerst letzten Versuche einer Wiederaufnahme erfolgten im Rahmen eines Vierjahresplanes im Nationalsozialismus auf Philippshoffnung.

Der Vortrag findet statt am Donnerstag, den 25. Mai 2023, um 18.30 Uhr im Eintrachtsaal der Siegerlandhalle (Einlass ab 18.00 Uhr). Der Eintritt ist frei!

Siegener Forum

Prof. Dr. Eva von Engelberg (Siegen)

Die Siegener Hochbunker im Stadtbild

In der kommenden Ausgabe der Vortragsreihe „Siegener Forum“ am 27. April 2023 wird sich Professor Dr. Eva von Engelberg, seit 2019 Professorin für Architekturgeschichte an der Universität Siegen, mit dem Bau der Luftschutzbunker in Siegen sowie deren Einbettung in das Stadtbild auseinandersetzen.

Eine Besonderheit Siegens liegt in der Dichte der Hochbunker, die bis heute die Silhouette der „Krönchenstadt“ prägen. Mit ihren Türmen, hohen Dächern und Konsolgesimsen erinnerten sie an Burgen oder Schlösser und waren aus der Entfernung kaum als Bunker zu erkennen. Zugleich passten sie sich in die „Burgenlandschaft“ des Siegerlandes und das von Oberem und Unterem Schloss bestimmte Stadtbild ein und weckten Assoziationen zu den turmreichen historischen Stadtansichten Siegens. Der Vortrag fragt nach der stadtbildprägenden Wirkung der Bunker zur Zeit ihrer Entstehung, in der Nachkriegszeit und heute, wobei der unterschiedliche Umgang mit diesem „schwierigen Erbe“ thematisiert wird.

Der Vortrag findet statt am Donnerstag, den 27. April 2023, um 18.30 Uhr im Eintrachtsaal der Siegerlandhalle (Einlass ab 18.00 Uhr). Der Eintritt ist frei!

Siegener Forum

Dr. Manuel Zeiler (LWL-Archäologie für Westfalen, Olpe):

Silber und Eisen verändern die Region – Berg- und Hüttenwesen Südwestfalens im Spiegel der Archäologie

ACHTUNG! TERMINVERLEGUNG AUF DEN 16. MÄRZ 2023:

In der Vortragsreihe „Siegener Forum“ wird Dr. Manuel Zeiler (LWL-Archäologie für Westfalen, Olpe) am Donnerstag, den 16. März 2023, in einem bebilderten Vortrag die Wurzeln der Siegerländer Montantradition ergründen. Aus organisatorischen Gründen musste der eigentlich für den 23.03.2023 terminierte Vortrag um eine Woche nach vorne gelegt werden.

Zwischen Ruhr und Sieg werden seit Jahrtausenden mineralische Rohstoffe gewonnen, Bergbau betrieben oder Erze verhüttet. Allgemein bekannt sind dabei der Kohlebergbau in der Hochindustrialisierung im Ruhrgebiet oder die intensive Phase der Eisengewinnung im Siegerland bis in die 1960er Jahre. Weniger bekannt ist hingegen, dass die Ursprünge dieser Montanreviere teilweise über tausend Jahre zurückreichen und in welchem Umfang und mit welcher technischen Entwicklung das Berg- und Hüttenwesen den Raum prägte. Archäologische Forschungen der letzten 100 Jahre liefern uns heute hierzu ein facettenreiches Bild und erschließen Montandenkmäler von teilweise europäischer Bedeutung.

Der Vortrag findet statt am Donnerstag, den 16. März 2023, um 18.30 Uhr im Eintrachtsaal der Siegerlandhalle (Einlass ab 18.00 Uhr). Der Eintritt ist frei!

Siegener Forum

Paul Niederstein (Düsseldorf/Kreuztal):

Eine Reise in die Geschichte des ältesten Familienunternehmens der Region. Die Dreslers vom Mittelalter bis heute

Nach erfolgter Winterpause wird in der kommenden Ausgabe der Vortragsreihe „Siegener Forum“ am 23. Februar 2023 die rund 500jährige Geschichte eines traditionsreichen Siegerländer Unternehmens (Dresler/Niederstein) nachgezeichnet, das auf eine lange und wechselvolle Geschichte seit dem Mittelalter zurückblicken kann. Bedeutende Familienmitglieder und wirtschaftsgeschichtliche Ereignisse werden in dem bebilderten Vortrag ebenso vorgestellt wie die Einbettung der Firmenhistorie in die Entwicklung der lokalen Montanregion.

Als geschäftsführender Gesellschafter der heute international operierenden „The Coatinc Company Holding GmbH“ in Bochum mit ihrem Stammsitz „Coatinc Siegen GmbH“ in Kreuztal wird Paul Niederstein als Referent an diesem Abend die Geschichte (s)einer Familie und ihrer unternehmerischen Wurzeln in der Metallbearbeitung bis in die Frühe Neuzeit porträtieren. Aus einer ehelichen Verbindung der Familie Dresler, die über Generationen nicht nur Unternehmenspersönlichkeiten in der Siegerländer Montanindustrie, sondern auch Bürgermeister der Stadt Siegen stellte, ging mit der Familie Niederstein Mitte des 19. Jahrhunderts ein neuer Ast im Stammbaum hervor.

Der Vortrag findet statt am Donnerstag, den 23. Februar 2023, um 18.30 Uhr im Eintrachtsaal der Siegerlandhalle (Einlass ab 18.00 Uhr). Der Eintritt ist frei!

Siegener Forum

Dr. Peter Arnold Heuser (Bonn):

Hexenjustiz im Kurfürstentum Köln. Konjunkturen, Strukturen und Akteure

In der kommenden Ausgabe der Vortragsreihe „Siegener Forum“ wird der Historiker Dr. Peter Arnold Heuser am 15. Dezember 2022 über die Hexenjustiz im Kurfürstentum Köln referieren.

Die Zauberei- und Hexenverfolgungen des 16., 17. und frühen 18. Jahrhunderts im Kurfürstentum Köln, dessen Territorium (Rheinisches Erzstift, Herzogtum Westfalen, Vest Recklinghausen) sich über Teile des Rheinlands, Westfalens und des Ruhrgebiets erstreckte, sind in den letzten Jahren immer wieder Gegenstand ertragreicher Forschungen gewesen. Der Referent führt in den aktuellen Forschungsstand ein und ordnet die Befunde regionalgeschichtlich zu, unter besonderer Berücksichtigung der Territorien im Umfeld der Sieg.

Dr. Peter Arnold Heuser ist seit 2015 als Research Fellow am Zentrum für Historische Friedensforschung an der Universität Bonn. Seit April 2022 ist er zudem ordentliches Mitglied der Historischen Kommission für Westfalen. Zu seinen Publikationsschwerpunkten zählen unter anderem historische Friedens-, Konflikt-, Gewalt- und Kriminalitätsforschung, des Weiteren Humanismusforschung, Konfessionalisierung, Kirchengeschichte sowie Bildungs- und Wissenschaftsgeschichte. In zahlreichen Veröffentlichungen, darunter in der „Westfälischen Zeitschrift“ oder in den „Rheinischen Vierteljahrsblättern“, hat er die kurkölnischen Hexenprozesse in der Frühen Neuzeit eingehender unter die Lupe genommen.

Der Vortrag findet statt am Donnerstag, den 15. Dezember 2022, um 18.30 Uhr im Atriumsaal der Siegerlandhalle (Einlass ab 18.00 Uhr). Der Eintritt ist frei!

Siegener Forum

Leander Wilhelm Kühn B.Sc. (Siegen): Die frühe Geschichte Siegens. Alte Befunde und neue Erkenntnisse – der aktuelle Stand der Forschung

In der kommenden Ausgabe der Vortragsreihe „Siegener Forum“ wird Leander Wilhelm Kühn am 17. November 2022 den aktuellen Stand der archäologischen Erforschung der Siegener Stadtgeschichte vorstellen.

Die historischen Anfänge der Stadt Siegen stellen eine zentrale Frage in der Siegerländer Heimatforschung dar, welche zunächst unter Heranziehung historischer Quellen, später von Bodenfunden nachgegangen wurde.

Der Vortrag stellt den aktuellen Kenntnisstand dar und bezieht auch bisher noch uninterpretierte Befunde und Funde ein, aus denen in den letzten Jahren unter Anwendung geoarchäologischer Datierungsmethoden neue Erkenntnisse etwa über die Martinikirche als den ältesten Kirchenbau der Stadt generiert werden konnten. So lädt der Vortrag zu einem Gang durch die Geschichte Siegens im Frühmittelalter, wie sie sich der heutigen Forschung aus den nur wenigen Anhaltspunkten darstellt, bis ins Hochmittelalter ein, dessen zur Verfügung stehende Textquellen die Geschichte der „Krönchenstadt“ weiter zu erhellen vermögen.

Leander Wilhelm Kühn legte 2020 an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn eine Arbeit zu dem Thema „Archäometrische Untersuchung des Bodenmosaiks der Martinikirche zu Siegen“ vor, die er mit dem akademischen Grad Bachelor of Science abschloss. Seit 2018 ist der Referent zudem Stipendiat der Studienstiftung des deutschen Volkes und seit 2022 wissenschaftliche Hilfskraft an der Universität Bonn.

Der Vortrag findet statt am Donnerstag, den 17. November 2022, um 18.30 Uhr im Eintrachtsaal der Siegerlandhalle (Einlass ab 18.00 Uhr). Der Eintritt ist frei!

Siegener Forum

Jana Sosnitzki M.A. (Lennestadt): Dr. Hans Kruse in der Zeit des Nationalsozialismus

In der kommenden Ausgabe der Vortragsreihe „Siegener Forum“ wird Jana Sosnitzki am 20. Oktober 2022 den Werdegang von Dr. Hans Kruse (1882-1941) sowie Aspekte der regionalen Erinnerungskultur und der städtischen Kulturpolitik in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts mit Fokus auf der Zeit des Nationalsozialismus nachzeichnen.

Der jahrzehntelange Direktor des Siegerlandmuseums im Oberen Schloss, in Personalunion zugleich Siegens Stadtarchivar und Leiter der Stadtbibliothek sowie Herausgeber des Siegerländer Heimatkalenders und Geschäftsführer des Siegerländer Heimatvereins, galt als ein Förderer von Kunst, Kultur und Geschichtswissenschaft in Siegen. Allerdings war der engagierte Heimathistoriker aber auch an die Umstände seiner Zeit gebunden. Eine Zeit, in der das nationalsozialistische Regime viele Möglichkeiten zur aktiven Kooperation bot. Kruse war kein Mitglied einer NS-Organisation, blieb aber stets in seinen Ämtern. Es stellt sich die Frage: Leistete Kruse nur das Mindestmaß an Kooperation, um in seinem Amt zu bleiben oder arbeitete er aktiv mit den Nationalsozialisten zusammen, um Vorteile für sich, das Museum und das Stadtarchiv zu sichern?

Jana Sosnitzki hat an der Universität Siegen studiert und ist Lehrerin für Geschichte und Chemie. Zu Dr. Hans Kruse im Kontext der regionalen Erinnerungskultur forschte Sie im Rahmen ihrer Masterarbeit.

Der Vortrag findet statt am Donnerstag, den 20. Oktober 2022, um 18.30 Uhr im Spandauer Saal der Siegerlandhalle, Eingang B (Einlass ab 18.00 Uhr). Der Eintritt ist frei!

Siegener Forum

Das Wappen der Grafen zu Nassau (15. Jahrhundert) aus dem Scheiblerschen Wappenbuch. Vorlage: O. Teufer

Oliver Teufer M.A. (Siegen): und ob wir nit Erbin hetten unser Tochte erbn dieselben burg hademar hobe und gut entphan und halden“ – Graf Johann I. von Nassau und der Hadamarer Erbfolgestreit

Nach erfolgter Sommerpause wird der Historiker Oliver Teufer M.A. in der nächsten Ausgabe der Vortragsreihe „Siegener Forum“ am 22. September 2022 das Spannungsgeflecht konkurrierender landesherrlicher Interessen in der Grafschaft Nassau im späten Mittelalter nachzeichnen.

Mit der Gestalt Graf Johanns I. von Nassau (1339-1416), Herr von Dillenburg und Siegen, verbindet sich nicht nur die längste Regentschaftszeit eines nassauischen Grafen, sondern ebenso eine Zeit territorialer Expansion. Vor diesem Hintergrund sind die Geschehnisse um das Erbe der Grafen von Nassau-Hadamar Ende des 14. Jahrhunderts zu betrachten. Geführt zwischen dem Siegener Landesherrn Johann I. und Ruprecht VII. von Nassau-Sonnenberg stellt der Erbfolgestreit gleichzeitig den einzigen gewaltsamen Konflikt zwischen der ottonischen und walramischen Linie des Hauses Nassau dar. Der Vortrag beleuchtet die Forderungen und Motive der verschiedenen Akteure sowie die von den einzelnen Parteien gewählten Mittel und Wege zur Durchsetzung der eigenen Rechtsansprüche. Der unter anderem durch die „Limburger Chronik“ des Johannes Mechtel bekannt gewordene Hadamarer Erbfolgestreit ist ein Paradebeispiel für die Ausweitung einer regional begrenzten Auseinandersetzung und für den Aufbau von Bündnissystemen. Für das Siegerland waren die militärischen Spannungen insofern von Bedeutung, als dass die hier ansässigen Waffenschmiede die Aufstellung und den Unterhaltung der zum Einsatz gebrachten Streitmacht Johanns I. erst möglich machten.

Der Vortrag findet statt am Donnerstag, den 22. September 2022, um 18.30 Uhr im Eintrachtsaal der Siegerlandhalle (Einlass ab 18.00 Uhr). Der Eintritt ist frei!

Siegener Forum

Olaf Wagener M.A. (Kreuztal): Die Landhecken und Befestigungen an der Grenze des Siegerlandes zu Kurköln und Wittgenstein

In der Vortragsreihe „Siegener Forum“ wird der Burgenhistoriker Olaf Wagener M.A. am Donnerstag, den 23. Juni 2022, den neuesten Stand der Forschungen über die Landhecken und Befestigungen an der Grenze des Siegerlandes nachzeichnen.

Ist die sogenannte Kölsche Heck als Landwehr als Grenze zwischen Siegerland und Sauerland bekannt, widmet sich der Vortrag vornehmlich der Grenzbefestigung nach Wittgenstein am Beispiel des Bereichs zwischen der Burg Hainchen und dem Dreiherrenstein bei Zinse. Auf Grundlage archäologischer Denkmäler, historischer wie auch moderner Karten und schriftlicher Zeugnisse werden die ehemaligen Befestigungsanlagen in ihrer Lage und baulichen Gestalt nachvollzogen. Dabei stellt der Referent auch neu entdeckte Befunde aus Geländegängen sowie die bislang unbekannt gebliebene, älteste überlieferte Grenzbeschreibung vor.

Der Vortrag findet statt am Donnerstag, den 23. Juni 2022, um 18.30 Uhr im Atriumsaal der Siegerlandhalle (Einlass ab 18.00 Uhr). Der Eintritt ist frei!

Siegener Forum

Matthias Kirchbach M.A. (Siegen): Migration ins Siegerland nach 1945 in Erinnerungskultur und kollektivem Gedächtnis

In der Vortragsreihe „Siegener Forum“ wird der Historiker Matthias Kirchbach M.A. von der Universität Siegen am Donnerstag, den 19. Mai 2022, Aspekte der Zuwanderung ins Siegerland nach 1945 nachzeichnen.

Das Siegerland war seit 1945 stark von Migration betroffen. Insbesondere „Flucht und Vertreibung“, die Anwerbung ausländischer Arbeitskräfte seit den 1950er Jahren und die Zuwanderung von Aussiedlern und Spätaussiedlern hinterließen Spuren im kollektiven Gedächtnis. In seinem Dissertationsprojekt untersucht der Referent derzeit die Bedeutung der Migration für die regionale Erinnerungskultur.

Matthias Kirchbach ist seit 2016 Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Didaktik der Geschichte an der Universität Siegen (Prof. Dr. Bärbel Kuhn). Im Jahr 2016 erhielt er den Waxmann-Preis der Bildungsforschung, ein Jahr darauf den Studienpreis des Kreises Siegen-Wittgenstein für seine Staatsexamensarbeit „Regionale Erinnerungskultur als konjunktiver Erfahrungsraum? Eine empirische Untersuchung zu Siegerländer Erinnerungsorten“.

Der Vortrag findet statt am Donnerstag, den 19. Mai 2022, um 18.30 Uhr im Eintrachtsaal der Siegerlandhalle (Einlass ab 18.00 Uhr). Der Eintritt ist frei!