Siegener Forum

Porträt des Autors als junger Mann: Christoph Bode im September 1969, damals einer der Schulsprecher des Jungengymnasiums. Foto: Bode 

50 Jahre Streik am Siegener Lyzeum: Und was machten die Jungs? – Professor Dr. Christoph Bode über den „heißen Herbst“ 1969

Zerschlagt die Macht der Lehrer“. Diese Parole, am 25. August 1969 gesprüht auf die Fassade des Siegener Mädchengymnasium, bildete den Auftakt zum freilich erst zwei Monate später ausbrechenden Streik der Schülerinnen an diesem Bildungsinstitut. Gelesen hat den Spruch auch der damals siebzehnjährige Schüler Christoph Bode – und notiert, so wie er später auch die Ereignisse der turbulenten Oktobertage in seinem Tagebuch schriftlich festgehalten hat. Als Schülersprecher des benachbarten Jungengymnasiums ist er unmittelbarer Zeitzeuge, wenn auch, wie er selbst betont, weniger als Akteur denn als Beobachter. Nun, fünfzig Jahre nach dem bundesweit beachteten Schülerinnenstreik – „neben den Protesten gegen den NPD-Landesparteitag am 16. November 1968 das herausragende politische Ereignis der ‚1968er‘-Zeit in Siegen“ (so Bodes heutige Einschätzung) – schildert der emeritierte Professor für Anglistik an der LMU München, der auch Gastprofessor in Los Angeles und Berkeley, in Peking und Hong Kong war, die spannungsgeladenen Streiktage am Lyzeum aus der Perspektive eines sympathisierenden, aber nicht unkritischen Beobachters, stets spätere Entwicklungen mitreflektierend. Und was machten die Jungs? Wurde auch am Jungengymnasium an Streik gedacht? Wie reagierte der Schulleiter Dr. Frotscher? Was geschah wirklich auf dem Schulhof des Gymnasiums? Grundlage des Berichts bilden neben Originaldokumenten wie Flugblättern, Resolutionen, Textentwürfen und Protokollen natürlich seine Tagebuchaufzeichnungen. Diese ergänzende Perspektive auf eine außergewöhnliche Episode Siegener Stadtgeschichte kann hörbar nachvollzogen werden:

Am 12. Dezember 2019 wird Professor Dr. Christoph Bode, Autor bzw. Herausgeber von 28 Büchern und Verfasser von etwa 100 wissenschaftlichen Artikeln, der auch durch umfangreiche Vortrags- und Poetry reading-Aktivitäten hervorgetreten ist, um 18.30 Uhr im Siegener Stadtarchiv im Rahmen einer Kooperation von Stadtarchiv und Geschichtswerkstatt Siegen e.V. eine auszugsweise Lesung aus seinem spannenden Zeitzeugenbericht halten.

Vollständig zu lesen ist der faszinierend geschriebene Text dann in der neuen Ausgabe der „Siegener Beiträge – Jahrbuch für regionale Geschichte“ der Siegener Geschichtswerkstatt (Erscheinungsdatum Ende November).

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