Dem erfolglosen, in Siegen geborenen Bäcker Adolf Haas bot die SS alles, was er wollte: Karriere, Macht, Wohlstand und Affären. Dafür war er zu allem bereit, auch zum Massenmord. 3026 Menschen starben nachweislich unter ihm als KZ-Kommandant der Lager Niederhagen/Wewelsburg (1940-1943) und Bergen-Belsen (1943-1944). Vor Gericht musste sich Adolf Haas jedoch nie verantworten.
Der Berliner Zeithistoriker Jakob Saß stellt am Donnerstag, den 21. Oktober 2021, um 18.30 Uhr im Atriumsaal der Siegerlandhalle seine aktuelle Buchveröffentlichung „Gewalt, Gier und Gnade. Der KZ-Kommandant Adolf Haas und sein Weg nach Wewelsburg und Bergen-Belsen“ vor. In der neuen Ausgabe der Vortragsreihe „Siegener Forum“ blickt er hinter die Fassade des Massenmörders, der kurz vor Kriegsende spurlos verschwand und den bundesdeutsche Behörden jahrzehntelang nicht finden konnten – oder wollten. Die ernüchternde Strafverfolgung von Haas vergleicht Jakob Saß mit ähnlichen Verfahren am Landgericht Siegen.
Jakob Saß, geboren 1990 in Berlin, ist Historiker, freier Autor sowie wissenschaftlicher Mitarbeiter am Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung in Potsdam. 2020 beendete er sein Masterstudium „Public History“ an der Freien Universität Berlin. Seine Forschungsschwerpunkte sind die beiden Weltkriege, der Holocaust und die Täterforschung im Bereich der SS. Als Doktorand arbeitet er momentan an seiner Promotion zum Thema „Die Radikale Rechte in der Bundeswehr und Nationalen Volksarmee (1955-1995)“.
Der Vortrag findet statt am Donnerstag, den 21. Oktober 2021, um 18.30 Uhr im Atriumsaal der Siegerlandhalle (Einlass ab 18.00 Uhr). Der Eintritt ist frei. Die Veranstalter weisen angesichts der aktuellen Corona-Schutzverordnung darauf hin, dass nur vollständig geimpfte, genesene und negativ getestete Personen (Testergebnis nicht älter als 48 Stunden) an der Veranstaltung teilnehmen können (3G-Regelung). Ein entsprechender Nachweis ist am Vortragsabend beim Einlass zusammen mit einem Ausweisdokument vorzulegen. In der Siegerlandhalle ist ein medizinischer Mund- und Nasenschutz zu tragen, der am Sitzplatz abgenommen werden darf.
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