Klaus Dietermann, Siegen
Jüdische Soldaten des Ersten Weltkriegs aus der Synagogengemeinde Siegen
In der neuen Ausgabe der Vortragsreihe „Siegener Forum“ wird sich der Regionalhistoriker Klaus Dietermann am Donnerstag, den 18. Februar 2016, mit einem bislang kaum wahrgenommenen Kapitel des jüdischen Lebens im Siegerland beschäftigen. Mit Beginn des Ersten Weltkriegs zogen zahlreiche Männer aus der jüdischen Gemeinde Siegens, die damals den gesamten Kreis Siegen umfasste, begeistert mit ihren christlichen Kameraden ins Feld. Für sie bestand nun endlich die Möglichkeit, ihr Vaterland und ihren Kaiser zu verteidigen und damit ihr Deutschtum zu beweisen, das ihnen immer wieder öffentlich von konservativen und reaktionären Kreisen abgesprochen wurde.
Insgesamt stellte die kleine jüdische Gemeinde 32 Soldaten. Diese Zahl schrieb der Lehrer und Kantor der Gemeinde, Simon Grünewald, 1922 in einen Fragebogen. Von diesen starben acht, zwölf weitere fanden mit ihren Familien später den Tod in den Lagern der Nazis, zwei entkamen dem Mord durch vorherigen Suizid. Den restlichen gelang die Flucht ins Ausland.
Klaus Dietermann, Leiter des Aktiven Museums Südwestfalen, erforscht seit mehr als 40 Jahren die regionale Geschichte des Judentums. Er berichtet an diesem Abend über den Antisemitismus des Hofpredigers Adolf Stoecker, geht exemplarisch einigen Biografien jüdischer Soldaten und ihrer Familien nach und erzählt von den oft verzweifelten Versuchen, den Nazi-Schergen durch Flucht zu entgehen.
Der Vortrag findet statt am Donnerstag, den 18. Februar 2016, um 18.30 Uhr im Gruppenarbeitsraum des Stadtarchivs Siegen, Markt 25, 57072 Siegen (KrönchenCenter, 3. Obergeschoss.). Der Eintrittspreis beträgt 3,00 Euro.
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