Auch die in Indianapolis erscheinende deutschsprachige „Indiana Tribüne“ brachte am 13. Januar 1903 die Meldung: https://newspapers.library.in.gov/cgi-bin/indiana?a=d&d=IT19030113.1.5 Siegen war also schon damals ein „global player“. Das Phänomen der Badepüppchen kann uns die österreichische Psychoanalytikerin Hermine von Hug-Hellmuth (1871-1924, von ihrem analysierten Neffen ermordet) näherbringen: „Exhibitions- und Schaulust führen den kindlichen Geist früh dazu, sich ins Problem der Nacktheit zu vertiefen. In unzähligen Fragen spricht sich das Interesse des Kindes an ihr aus. Solange dem Kinde nicht verwehrt wird, unverhohlen auszusprechen, womit sein Verstand sich beschäftigt, wird es nicht müde, jene Körperteile zum Kernpunkt seiner Gespräche zu machen, von denen ihm die lustvollsten Gefühle rühren. Die Vorliebe für Puppen, die anfangs Knaben und Mädchen gleicher Weise eigen ist, entspringt aus dem Verlangen, den menschlichen Körper oder wenigstens sein Abbild hüllenlos zu sehen. Und weil Badepüppchen diesem Wunsche am meisten entgegenkommen, erfreuen sie sich bei allen Kindern einer besonderen Beliebtheit. Dieses lebhafte Interesse führt das Kind bald zur Unterscheidung der Geschlechter, besonders dann, wenn das Kind im Kreise von Geschwistern aufwächst.“ H. v. Hug-Hellmuth, Aus dem Seelenleben des Kindes, Leipzig u. Wien 1913, S. 60. Reply