Vergangene Fürstenpracht – Die Geschichte des Herrengartens in Siegen
Das Strukturförderprojekt Herrengarten mit der Umgestaltung des geschichtsträchtigen Terrains zu einer öffentlichen Grünanlage am Siegufer haben den einstigen Lustgarten des Fürsten Johann Moritz zu Nassau-Siegen (1604-1679) wieder ins öffentliche Bewusstsein gerückt. Der Autor zeichnet in seinem Buch die historischen Hintergründe des ehemals von Johann Moritz geschaffenen Schlossgartens nach. Dessen Konzeption und Umsetzung fand nach seiner Rückkehr aus Brasilien statt. Darin drückt sich sein Wirken als Global Player ebenso aus wie seine Vorliebe für einen Stilmix aus Orangeriekultur, barockes Gartendesign und antiken Gestaltungselementen. Damit schuf er eine Miniaturausgabe der sagenhaften „Gärten der Hesperiden“ mit blühenden Zitrusgewächsen und antiken Stilelementen. Dabei ließ er sich auch von gartenarchitektonischen Eindrücken aus den Niederlanden inspirieren. „Im Zeitalter des aufkommenden Absolutismus sollte der Siegener Herrengarten zum Amüsement der Hofgesellschaft, aber auch zur Präsentation fürstlicher Herrschertugenden und künstlerischer Extravaganz dienen“, so Brachthäuser. Der am Flussufer der Sieg modellierte Garten war eine Symbiose von Machtdemonstration, Selbstinszenierung und landschaftsarchitektonischer Innovationskraft, der das Ansehen von Johann Moritz angesichts der Konkurrenz zur katholischen Verwandtschaft im Oberen Schloss heben und das Renommee Siegens als Residenzstadt nach den Wirren des Dreißigjährigen Kriegs aufwerten sollte. Literatur weiterlesen