Hilfskrankenhaus für ZwangsarbeiterInnen

Das Kaufland-Gebäude in der Siegener Fludersbach steht vor dem Abriss und wird einem neuen Supermarkt Platz machen. Es besteht die berechtigte Sorge, dass mit der geplanten Baumaßnahme die letzten baulichen Zeugnisse eines authentischen Ortes der Zwangsarbeit in Siegen zerstört werden. Auf diesem Areal stand von 1943 bis 1945 das sogenannte Hilfskrankenhaus für ZwangsarbeiterInnen. Dies zum Anlass nehmend hat sich Anfang Juli eine Gruppe an nachhaltiger Erinnerungskultur interessierter Bürgerinnen und Bürger zusammengefunden.

Die LWL-Bodendenkmalpflege, Außenstelle Olpe, hat die Fläche einschließlich der baulichen Überreste als Vermutetes Bodendenkmal eingestuft und wird dort vor Beginn der Baumaßnahmen umfassende Dokumentationen vornehmen. Nach Ansicht der Behörde handelt sich um ein wichtiges Zeugnis der regionalen Geschichte des Menschen.

Den Prozess der Umgestaltung des Areals möchte die Gruppe mit ihrem historischen Wissen begleiten. Dies geschieht auch vor dem Hintergrund, dass bis heute im städtischen Raum keinerlei Hinweise auf den massenhaften Einsatz von ZwangsarbeiterInnen zwischen 1941 und 1945 in Siegen vorhanden sind. Daher möchte die Gruppe dafür werben, diese bedeutende Stätte der Erinnerungskultur einschließlich des nahe gelegenen Zwangsarbeiterfriedhofs zu erhalten und zu einem Ort des Gedenkens und Erinnerns zu machen.

Bisher gehören der Gruppe folgende Vereine und Einzelpersonen an: Aktives Museum Südwestfalen e.V., Geschichtswerkstatt Siegen e.V., Prof. Dr. phil. Eva von Engelberg, Architekturgeschichte an der Universität Siegen, und VVN-BdA Siegerland-Wittgenstein. Alle weiteren InteressentInnen werden herzlich zur Mitarbeit eingeladen.

Weitere Informationen bitten wir dem beigefügten Positionspapier zu entnehmen.

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