Hilfskrankenhaus Fludersbach

Überreste des Hilfskrankenhauses erhalten – Gedenkort für Zwangsarbeiter in der Fludersbach

Alarmiert von der Presse-Berichterstattung zum bevorstehenden Abriss des Kauflandgebäudes in der Fludersbach und aus Anlass der Zwangsarbeiter-Ausstellung im Aktiven Museum Siegen hat die Geschichtswerkstatt Siegen e.V. auf ihrer letzten Jahreshauptversammlung den drohenden Verlust der baulichen Überreste des ehemaligen Hilfskrankenhauses Fludersbach diskutiert. Bei dieser medizinischen Einrichtung zur Behandlung von sogenannten Ostarbeitern handelt es ich um eines der letzten in Siegen sichtbaren Relikte des nationalsozialistischen Zwangsarbeits-Systems. Bis heute sind im städtischen Raum keinerlei Hinweise auf den massenhaften Einsatz von ZwangsarbeiterInnen zwischen 1941 und 1945 vorhanden. Dementsprechend rudimentär fallen die Kenntnisse der Stadtgesellschaft zu dieser Thematik aus.

Die Mitglieder der Geschichtswerkstatt sind zu der Auffassung gelangt, dass endlich ein ernsthafter Versuch unternommen werden muss, die noch vorhandene bauliche Substanz zu retten mit dem langfristigen Ziel, in der Fludersbach den längst fälligen Gedenkort für die ZwangsarbeiterInnen in Siegen bzw. Siegerland einzurichten, gerade auch in Verbindung mit dem dort befindlichen Zwangsarbeiterfriedhof. Dann kann es gelingen, die Fludersbach zu einem beeindruckenden Erinnerungs- und Lernort für die Bürgerinnen und Bürger der Region zu gestalten.

Wir sind uns der Bedeutung und Größe der Aufgabe bewusst. Sie kann nur gelingen durch eine langfristige Kooperation möglichst vieler gesellschaftlicher Gruppen und Einzelpersonen aus Bürgerschaft, Wirtschaft, Universität, Politik und Verwaltung. Die Zeit drängt! Die Geschichtswerkstatt wird sich in der nahen Zukunft für den Zusammenschluss eines breiten Aktionsbündnisses einsetzen.

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