
Die Zeitschrift »Jugend« erschien von 1896 bis 1940 in München und gab einer ganzen künstlerischen und gewerblichen Stilrichtung nicht nur den Namen „Jugendstil“, sie bot auch zahlreichen Künstlern und Schriftstellern eine Plattform, wobei die Texte sich vielfach kritisch und satirisch mit den Zeitströmungen wie z.B. dem Muckertum auseinandersetzten. Wie das konkret ausfiel, lässt sich am obigen Beispiel aus Siegen ablesen: Zunächst im Wortlaut die Meldung zu der Stellung bezogen wird, anschließend die Kommentierung, die hier in Versform vorgebracht wird.
Über den Verfasser des Gedichts »Der Sieg der Moral« ist folgendes bekannt. Das Namenskürzel A.D.N. steht für den Künstlernamen A. De Nora. Dahinter verbirgt sich wiederum Anton Alfred Noder, der mit über 1000 Beiträgen in der Zeitschrift »Jugend« vertreten ist und mit zu den Hauptautoren der Zeitschrift bis ca. 1930 zählte.
Anton Alfred Noder wurde am 29. Juli 1864 in München geboren und starb am 7. Mai 1936. Nach dem Besuch der Schule studierte Noder in München Medizin und promovierte in dem Fach, ließ sich zunächst als Arzt in Türkheim nieder, ab 1910 praktizierte er in München. Seit 1896 betätigte sich Noder zunehmend schriftstellerisch. Neben Gedichten und Novellen verfasste er auch Romane und seine Lebenserinnerungen.
B.D.Plaum
Literatur:
Zur Zeitschrift:
Maria Effinger, Jugend – Münchner illustrierte Wochenschrift für Kunst und Leben – digital, http://www.ub.uni-heidelberg.de/helios/fachinfo/www/kunst/digilit/artjournals/jugend.html
https://de.wikipedia.org/wiki/Jugend_(Zeitschrift)
http://www.jugend-wochenschrift.de/index.php?id=25 (Digitalisat)
Zur Person:
https://de.wikipedia.org/wiki/Anton_Noder
http://bruemmer.staatsbibliothek-berlin.de/nlbruemmer/autorenregister/transkription.php?id=39&page=1