Siegener Forum

Die Brüder Wilhelms I. von Oranien, die Grafen Johann VI., Ludwig, Adolf und Heinrich, um 1633-35 (Rijksmuseum Amsterdam)

Prof. Dr. Holger Thomas Gräf (Marburg):

Ins Bild gesetzt – Porträts und ihre Bedeutung für Dynastie und Politik der Oranier

Einem besonderen kunsthistorischen Thema wird sich die neue Ausgabe der Vortragsreihe „Siegener Forum“ am Donnerstag, den 15. Februar 2018, widmen. Professor Holger Th. Gräf (Marburg) wird dann um 18.30 Uhr im Stadtarchiv Siegen die Bedeutung von Porträtgemälden für Dynastie und Politik der Oranier untersuchen.

Nach wie vor dienen zeitgenössische Porträts den Historikern meist dazu, ihren Protagonisten im Wortsinne „ein Gesicht zu geben“. Das heißt, ihnen wird in der Geschichtsschreibung lediglich eine eher illustrierende Rolle eingeräumt. In der kunsthistorischen Forschung werden hingegen der Entstehungszusammenhang, die Auftraggeber, die Einordnung in die jeweils zeitüblichen Darstellungskonventionen und gegebenenfalls auch die ursprüngliche Zurschaustellung der Gemälde in Schlössern oder öffentlichen Gebäuden und damit ihre repräsentative Funktion stärker berücksichtigt. Hier nun setzt der Vortrag an. Anhand unterschiedlicher Porträttypen (Herrscher- bzw. Staatsporträts, Gruppenporträts, Militär- und Feldherrnporträts, Reiterporträts und exotische Porträts) wird deren zeitspezifischer Entstehungszusammenhang und ihre daraus resultierende Funktion für die Dynastie und Politik der Oranier in den Niederlanden und den nassauischen Grafschaften dargestellt.

Professor Dr. Gräf studierte von 1982 bis 1988 Geschichte und Geographie in Gießen und in Leicester (GB). Nach seiner Promotion (1992) und einem Aufenthalt am „Institute for Research in the Humanities“ in Madison, Wisconsin (USA) im Jahr 1995 wurde er Akademischer Oberrat am Hessischen Landesamt für geschichtliche Landeskunde und Lehrbeauftragter am historischen Institut an der Universität Marburg. Zuletzt erschien als Veröffentlichung der Historischen Kommission für Hessen seine Studie „Landgraf Carl (1654–1730) – Fürstliches Planen und Handeln zwischen Innovation und Tradition“ (Marburg 2017).

Die Vortragsreihe „Siegener Forum“ ist eine Kooperation von Volkshochschule und Stadtarchiv Siegen, Geschichtswerkstatt Siegen e.V., Siegerländer Heimat- und Geschichtsverein e.V. und Aktivem Museum Südwestfalen e.V. Die Reihe stellt im monatlichen Wechsel neuere Forschungen aus dem Spektrum der regionalen Geschichte vor, ist aber auch offen für aktuelle allgemeinhistorische Beiträge. Der Vortrag findet statt am Donnerstag, den 15. Februar 2018, um 18.30 Uhr im Gruppenarbeitsraum des Stadtarchivs Siegen, Markt 25, 57072 Siegen (KrönchenCenter, 3. Obergeschoss.). Der Eintrittspreis beträgt 3,00 Euro.

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